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Verlegeanleitung: Altro Sicherheitsbodenbeläge in Nassbereichen

  • Altro Aquarius™

Zuletzt bearbeitet:  September 2019

Definition

Unter nassbelasteten Bereichen werden gemeinhin verstanden Bäder, Duschräume, Einzelduschen, Schwimmbäder und Umkleiden mit einem hohen Feuchtigkeitsaufkommen. Diese Beispiele dienen nur zur Verdeutlichung von Flächen, die zumeist eine besondere Aufmerksamkeit hinsichtlich der Installation und normativen Vorgaben bedürfen und haben kein Anspruch auf Vollständigkeit

Allgemein

Die ausgelieferten Rollen sind auf Farb- und Chargengleichheit zu prüfen. Diese werden durch dieselbe Anfertigungsnummer gekennzeichnet. Geringe Abweichungen im Farbton sind dennoch nicht völlig auszuschließen. Beanstandungen im Hinblick auf Farbgleichheit können nach der Verlegung nicht mehr anerkannt werden. Die Produkt- und Verarbeitungsempfehlungen der Hilfsstoff-Lieferanten sind hierbei unbedingt zu beachten.

Vor der Verlegung

Die Fläche, auf der Altro Aquarius verlegt werden sollen, muss sauber, dauertrocken, staub-, riss- und fettfrei sein. Außerdem ist unbedingt darauf zu achten, dass der Boden fest und eben ist.

Für die Verlegung gelten die Vorgaben der VOB DIN 18365 bzw. die entsprechenden nationalen und internationalen Normvorschriften.

Direkt auf dem Erdunterbau installierte Böden müssen mit einer wirksamen Isolierschicht gegen Feuchtigkeit ausgerüstet sein. Ist dies nicht der Fall, muss eine entsprechende Isolierschicht auf die Oberfläche aufgetragen werden. Es ist ferner vor der Verlegung zu prüfen ob eine Bauwerksabdichtung (z.B. nach DIN 18354) gefordert ist. Elastische Bodenbeläge im Allgemeinen dienen nicht als Bauwerksabdichtung und können diese, falls technisch notwendig, nicht ersetzten.

Dichte, nicht saugfähige Untergründe wie Gussasphalt oder grundierte Estriche, müssen gespachtelt werden (es wird eine Dicke von 2,0 mm empfohlen). Hierfür eignen sich zementgebundene, wasserfeste Spachtelmassen. Die Produkt- und Verarbeitungsempfehlungen der HilfsstoffLieferanten sind hierbei unbedingt zu beachten.

Für die Restfeuchte der verschiedenen Estricharten gelten bei herkömmlicher Estrichdicke entsprechend der Mindestanforderungen nach der DIN 18560 und der VOB DIN 18365.

Zementestrich: Zulässige Restfeuchte ≤ 2,0 CM-% Anhydritestrich oder Anhydritfliesestrich: Zulässige Restfeuchte ≤ 0,5 CM-%

Klebstoff

Altro Aquarius können mit allen handelsüblichen, für elastische Kunststoff-Beläge geeigneten Reaktionsharzklebstoffen verarbeitet werden. Für nassbelastete und hygienisch sensible Bereiche, muß zwingend ein Reaktionsharzklebstoff (Zahlleiste A4 ) eingesetzt werden

Die empfohlenen Spachtelzahnungen (A4) sowie die allgemeinen Verarbeitungsanleitungen und Hinweise der Klebstoff-Hersteller sind grundsätzlich zu beachten. Detaillierte Klebeempfehlungen und Eignungen einzelner Hersteller können Sie beim Altrodebolon Service unter der Ruf - Nummer +49-340-6500431 oder +491520-9194674 erfragen oder per E-Mail unter awt@altrodebolon.de.

Lagerung und Klimatisierung

Eine sach- und fachgerechte Lagerung der Bodenbeläge ist für die Erhaltung der verlegetechnischen Eigenschaften Voraussetzung. Der Belag ist vor der Verlegung trocken, aber nicht zu warm (nicht in Heizräumen) zu lagern.

Die Beläge sollten 24 Std. vor der Verlegung dem Raumklima angepasst werden.

Die Verlegung sollte nach den Regeln des Faches nicht unter einer Raumtemperatur von 18°C und einer

Unterboden - Temperatur von nicht unter 15°C sowie bei einer relativen Luftfeuchte von max. 75% erfolgen.

Verlegung

Bei der Bedarfsermittlung sollte zunächst die Verlegerichtung festgelegt werden, um die optimale Aufteilung der benötigten Bahnlängen- und breiten zu erhalten. Hierbei ist zu beachten, dass Kopfnähte nur bei Bahnenlängen über 5 m zulässig sind, wobei eine Ansatzlänge von 1 m nicht unterschritten werden darf.

Bahnen, die auf Türöffnungen, Nischen etc. zulaufen, sollten diese Flächenbereiche überdecken. Seitliche Türöffnungen, Nischen etc. können mit Einsatzstücken belegt werden. Sie reduzieren den Klingenverbrauch, wenn Sie den Boden von der Rückseite her schneiden. Generell gilt:

Anschneiden mit der Trapezklinge und in entgegengesetzter Richtung durchschneiden mit der Hakenklinge. Sollte ein Nahtschnitt erforderlich sein, ist dieser jeweils so zu erstellen, dass die Belagskanten dicht, aber nicht stauchend oder pressend, aneinander stoßen. Der Schnitt sollte senkrecht oder leicht schräg ausgeführt werden. Nach dem Zuschnitt und der Akklimatisierung des Belages kann der Bodenbelag in das Klebebett eingelegt werden.

Hierbei ist es zweckmäßig, die Klebung bei größeren Flächen mit der mittleren Bahn zu beginnen bzw. mit den Bahnhälften oder Teilen, die an angrenzende Raumteile passgenau zugeschnitten wurden.

Die Verklebung erfolgt unter Beachtung der Herstellerangaben hinsichtlich Menge, Zahnung (A4) des Spachtels sowie Ablüftungs- und Topfzeiten der verwendeten Produkte. Nach der Verklebung sollte der Belag mit einer 80 kg schweren Gliederrolle angewalzt werden, um eine optimale Vernetzung herzustellen.

Luftnester oder Einschlüsse sind zu vermeiden und gegebenenfalls zu den Bahnenrändern hin auszustreichen. Die Fläche darf bis zur vollständigen Trocknung und Aushärtung des Klebers nicht betreten werden, um Klebstoffverquetschungen zu vermeiden.

Weitere Informationen zu o.g. Produkten und zur Verarbeitung und Verschweißung von Eckbereichen erhalten sie beim Altrodebolon Service unter Tel: +49-340-6500431 / +491520-9194674 oder per E-Mail unter awt@altro.de.

Abläufe und Rinnensysteme

Altro Aquarius sollten unbedingt mit Ablauf- und Rinnensystemen verwendet werden, die ein Klemmringprinzip verwenden und für elastische Bodenbeläge empfohlen werden

Anbieter: www.blucher.de oder www.ehmer.de

Mit diesen Systemen wird gewährleistet, dass in nassbelasteten und hygienisch sensiblen Bereichen der Vorteil gewahrt bleibt einen fugenlosen Übergang in die Abläufe und Rinnen zu erzielen. Zusätzliche Wartungsfugen werden so vermieden. Eignungen einzelner Hersteller können Sie beim Altro Service unter der Rufnummer +49-340-6500431 oder +49 1520-9194674 erfragen oder per E-Mail unter awt@altro.de

Stoßfugen

Das thermische Verschweißen von Aquarius ist grundsätzlich notwendig, besonders in Räumen, in denen der Untergrund gegen Eindringen von Feuchtigkeit geschützt werden muss. Dies gilt auch für alle anfallenden Innen- und Außenecken.

Die Verwendung einer dauerelastischen Fugenmasse ist in nassbelasteten Bereichen nicht zu empfehlen. Das Verschweißen darf erst nach Abbinden des Klebstoffes erfolgen, je nach Produkt kann dies mehrere Tage dauern. Auch hierbei sind die Angaben des Klebstoff-Herstellers zu beachten. Vor dem Verschweißen müssen die Stoßfugen „U“-förmig gefräst werden.

Die richtige Tiefe und Breite der Naht ist für dauerhaft dichte Nähte sehr wichtig. Die Tiefe sollte 2/3 der Belagsdicke, die Breite ca. 3,5-4,0 mm betragen.

Kurze Stoßfugen können mit einem Handfugenhobel ausgefräst werden, für umfangreiche Arbeiten empfehlen wir eine Fugenfräse mit speziellen Korundfräsblättern oder Diamantfräsblättern.

Die Naht ist nach der Erstellung gründlich zu säubern (ausblasen). Danach die Altro Schweißschnur mit einem Handschweißgerat (oder Automaten) verschweißen.

Die Verarbeitungstemperatur liegt bei ca. 450-500°C bei einer Arbeitsgeschwindigkeit von ca. 4-5 m pro Minute.

Bei der Verschweißung von Aquarius mit einer Altro Easyclean Oberfläche ist darauf zu achten, dass eine Schnellschweißdüse, speziell geeignet für PUR veredelte Bodenbeläge, verwendet wird.

Durch unterschiedliche Bedingungen und Geräte und Verarbeitungsgeschwindigkeiten, sollte die ideale Verarbeitungstemperatur allerdings vor Ort separat getestet werden. Unmittelbar nach dem Verschweißen wird der überstehende Teil der Naht mit einem Viertelmondmesser oder Mozart-Abstoßmesser mit aufgestecktem Schlitten abgestoßen. Nach völligem Erkalten der Schweißschur wird die Naht erneut mit einem Viertelmondmesser oder Mozartmesser belagsbündig abgestoßen.

Reinigung

Die Haltbarkeit und das dauerhaft gute Aussehen von Bodenbelägen sind wesentlich von der Reinigung und Pflege abhängig. Daher hat der Auftragnehmer dem Auftraggeber die schriftliche Reinigungsempfehlung für den Bodenbelag gemäß VOB DIN 18365 zu übergeben.

Eine schriftliche Reinigungs- und Pflegeempfehlung können Sie beim Altrodebolon Service unter

Tel: +49-340-6500431 anfordern oder per E-Mail unter awt@ altro.de.

Besondere Hinweise

Bürostühle müssen für den Einsatz auf elastischen Boden - Belägen mit Rollen des Typs W nach EN 12529 ausgestattet sein, d. h. mit weichen Rollen in den vorgeschriebenen Abmessungen.

Durch glimmende Zigarettenreste können bei Kunststoff - Belägen Verschorfungen im Oberflächenbereich auftreten. Diese Beläge sollten daher in Bereichen, in denen mit einer solchen Beanspruchung im erhöhten Maße zu rechnen ist, nicht verlegt werden.

Bestimmte Kautschukarten (Gummi) können generell auf Bodenbelägen zu Verfärbungen führen. Daher sollten in Verbindung mit Kunststoffbodenbelägen keine schwarzen Gummilaufrollen, -lippen, -stopfen oder -matten benutzt werden. Alternativ können sogenannte weiße (oder helle) Gummiarten oder Kunststoffe wie z. B. PE und PP verwendet werden.

Bestimmte Stoffe können unter Umständen auf KunststoffBodenbelägen zu Fleckenbildung führen. Hierzu können gehören Paprikapulver, Marinaden, Pinienöle sowie spezielle Chemikalien. Für Testzwecke können Muster und Informationen beim Altrodebolon Service unter Tel: +49-340-6500431 oder per E-Mail unter awt@altrodebolon.de bestellt werden.

Diese Empfehlungen beruhen auf unseren allgemeinen Erfahrungen aus der Praxis und entsprechen dem aktuellen Stand der Technik, soweit uns zum Zeitpunkt der Herausgabe bekannt war. Im Einzelfall wird jedoch für deren Vollständigkeit, Richtigkeit und Anwendbarkeit keine Haftung übernommen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter Tel: +49-340-6500431 E-mail: awt@altro.de oder besuchen Sie www.altro.com

veröffentlicht 16.09.2019